Bernhards Bericht von den Deutschen Senioren Meisterschaften in Erfurt

Vom 08.06. – 10.06.2019 fanden die Deutschen Meisterschaften der Senioren in Erfurt ab. Durch meinen dritten Platz im Einzel bei den Baden-Württemberg Meisterschaften wurde ich nominiert und das bereits zum dritten Mal in Folge.

Im Einzel der Altersklasse 60-64 waren 48 Spieler nominiert. Zum Zeitpunkt der Auslosung hatte ich 1825 QTTR Punkte. Zuerst wurden in Vierergruppen gespielt. In meiner Gruppe waren folgende Spieler:

Uwe Leyh  vom SKG Bauschheim (Hessen) mit QTTR 1871 

Wolfgang Umbescheidt vom SV Dresden Mitte (Sachsen) mit QTTR 1783

Peter Drechsler vom TSV 1860 Ansbach (Bayern) mit QTTR 1710

Von links: Umbescheidt, Layh, Bürgin, Drechsler

Ich konnte alle 3 Einzel gewinnen und war somit für das Hauptfeld nominiert.

Dort kam ich wieder gegen Dieter Ristig vom SV Brackwede (Westdeutscher TTV). Dieter ist ein ehemaliger Bundesligaspieler mit einem derzeitigen QTTR von 1763. Gegen ihn hatte ich schon einmal bei einer Deutschen Meisterschaft gespielt und klar verloren. Diesmal konnte ich 3:1 gewinnen.

Unter den letzten 16 kam ich dann wieder gegen Reiner Kürschner vom TSV Windheim (Bayern) mit einem QTTR von 1912. Reiner spielt Abwehr und ich hatte vor zwei Jahren, als ich den 3. Platz im Einzel erreichte, gegen ihn ein tolles Match unter den letzten Acht gespielt, das ich damals in der Verlängerung des 5. Satzes gewinnen konnte.

Auch diesmal wurde es ein sehr sehenswertes Spiel, welches ich mit viel Glück 3:1 gewinnen konnte.

Somit stand ich unter den letzten Acht, allerdings lief ich dann auf Manfred Nieswand, der im letzten Jahr nicht nur deutscher Meister in dieser Altersklasse geworden war, sondern auch Vizeweltmeister in Las Vegas. 2016 wurde er in dieser Altersklasse sogar Weltmeister in Alicante.

Ich machte was ich konnte, aber er ist einfach mit seinen 2040 QTTR Punkten zu stark für mich. Bis 4:4 im Entscheidungssatz konnte ich mithalten aber letztlich verlor ich dieses Match mit 2:3 Sätzen. Manfred wurde danach auch in diesem Jahr wieder deutscher Meister. Herzlichen Glückwunsch.

Übrigens waren 5 Spieler aus Baden Württemberg (Werz, Loss, Jagst, Klump und ich) unter den letzten Acht. Ich hoffe das macht sich in der Quote für 2020 bemerkbar.

Manfred Nieswand und Bernhard Bürgin

Im Mixed wurde mir Marita Matern aus Brandenburg zugelost. Wir konnten unser erstes Mixed mit 3:1 gewinnen und verloren unser zweites Spiel dann aber gegen Martina Schuldt und Jens Heuck aus Hessen mit 1:3. Dabei verspielten wir eine 10:4 Führung im ersten Satz leichtfertig und das war nicht mehr zu reparieren.

Marita Matern und Bernhard Bürgin

Im Doppel mit meinem Freund Rolf-Dieter Loss vom TTC Singen, der in Wutöschingen und damit ebenfalls im Landkreis Waldshut-Tiengen wohnt, hatte ich mir von vorne herein die größten Chancen ausgerechnet. Wir waren bereits im Vorjahr ins Endspiel gekommen und damals knapp mit 2:3 gegen Nieswand/Kürschner unterlegen.

Wir waren an 5 gesetzt und hatten dadurch in der ersten Runde ein Freilos. Nach einem klaren 3:0 Sieg gegen Berger/Barthen gab es einen heißen Kampf gegen Hellmann/Karmainski, die beide eine sehr gute Abwehr spielen. Auch hier konnten wir mit 3:0 recht deutlich gewinnen, standen damit im Halbfinale und hatten eine Medaille bereits sicher.

Im Halbfinale kamen wir dann gegen unsere Baden-Württembergische „Landsleute“ Martin Frey und Hans-Jörg Klump, die vorher überraschend die letztjährigen Sieger Nieswand/Kürschner mit 3:0 bezwungen hatten. Es war ein sehr enges Match, welches wir, nach 1:2 Satzrückstand, noch mit 3:2 gewinnen konnten. Somit war das Endspiel wieder erreicht.

Von links: Rolf-Dieter Loss, Bernhard Bürgin, Hans-Jörg Klump, Martin Frey

Im Endspiel kamen wir wieder gegen zwei Baden-Württemberger, nämlich gegen Klaus Werz (2006 QTTR) und Wolfgang Jagst (1928 QTTR). Es war ein sehr gutes Doppel und wir führten im fünften Satz bereits mit 6:3 und konnten trotzdem wieder nicht gewinnen. Damit wieder „nur“ der Zweite Platz bei den Deutschen Meisterschaften und wir waren schon etwas enttäuscht, obwohl wir diese Platzierung vor dem Turnier gerne angenommen hätten.

Wir haben in der Vergangenheit zusammen viele entscheidende fünfte Sätze verloren und das gibt uns schon zu denken. Zum einen haben wir die beiden Doppelendspiele 2018 und 2019 bei den Deutschen Meisterschaften mit 2:3 verloren. Und bei den Weltmeisterschaften in Stockholm 2012 verloren wir unter den letzten Acht, damit knapp vor einer Medaille, mit 2:3 gegen zwei Japaner, die dann Weltmeister wurden.

Das passierte uns 2018 bei der Weltmeisterschaft in Las Vegas erneut. Unter den letzten Acht eine knappe 2:3 Niederlage gegen zwei Chinesen, die dann ebenfalls Weltmeister wurden. Für die Zukunft ist es daher unser großes Ziel, bei einer internationalen Meisterschaft (Welt-oder Europameisterschaft) eine Medaille zu gewinnen und diesen 5. Satz Fluch endlich zu beenden.

Von links: Wolfgang jagst, Klaus Werz, Bernhard Bürgin, Rolf-Dieter Loss
Siegerehrung im Herren Doppel AK 60: Loss/Bürgin, Werz/Jagst, Frey/Klump und Ristig/Watermann
Loss/Bürgin