Senioren Europameisterschaften 2025 in Novi Sad: Der TTC Laufenburg war mit 4 Teilnehmern am Start
Die diesjährigen Senioren Europameisterschaften wurden vom 16.06. – 21.06.2025 in Novi Sad (Serbien) ausgetragen. Von den ca. 2.600 Teilnehmern waren mit Peter Marquart, Bernhard Bürgin, Horst Zajonc und Rolf Nölkes vier Spieler vom TTC Laufenburg mit dabei.

Die Teilnehmerzahl war in diesem Jahr nicht so hoch wie in den vergangenen Jahren. Ich denke, dass vielen Senioren Novi Sad als Reiseziel nicht so interessant erschien. Außerdem herrschte lange Zeit eine gewisse Verunsicherung wegen politischen Protesten gegen die Regierung und man hörte auch immer wieder von Gerüchten, dass der Veranstalter organisatorisch nicht in der Lage sei, die EM austragen zu können und sie entweder an einen anderen Ort verschoben werden würde oder sogar ganz abgesagt werden müsse.
Von alledem konnte man in Novi Sad nichts verspüren. Die Veranstaltung war vorbildlich organisiert, die Spiel- und Trainingsverhältnisse waren gut. Novi Sad selbst ist eine aufstrebende Stadt mit schöner Altstadt und mit einer großen Flaniermeile, wo es in vielen Restaurant’s sehr gutes Essen gab und wo man jeden Abend viele alte und neue Tischtennisfreunde treffen konnte.
Nachdem bei der EM in Sandefjord vor 2 Jahren und bei der WM letztes Jahr in Rom neben Einzel und Doppel auch Mixed gespielt wurde, war es sehr schade, dass in diesem Jahr kein Mixedwettbewerb ausgetragen wurde. Es wäre schön, wenn in Zukunft die Vergabe von WM und EM nur noch an Veranstalter vergeben werden würden, die in der Lage sind, auch den Mixedwettbewerb auszutragen, denn die Senioren wollen Tischtenniswettbewerbe spielen, gerne auch auf Kosten des bisher spielfreien Mittwochs.
Wie lief es für unsere Teilnehmer:
Rolf Nölkes (Ü70) gewann im Einzel seine Gruppe mit 3 Siegen, wobei er nur gegen Terje Ekrann aus Norwegen über 5 Sätze gehen musste. Im Hauptfeld unter den letzten 64 schlug er Peter Kleinschmidt zunächst deutlich mit 3:0, unter den letzten 32 kam dann aber das Aus gegen des Polen Michal Wolny mit einer unglücklichen 2:3 Niederlage (5.Satz 09:11), der dann wiederum eine Runde später mit 10:12 im fünften Satz gegen einen Ukrainer ausschied. Man sieht, wie eng die Spielstärke der Teilnehmer beisammen ist und man einfach auch ein wenig Glück braucht, um sehr weit zu kommen.
Im Doppel spielte Rolf mit Sergey Stebunov zusammen, einem Russen, der, wie viele andere Spieler aus Russland, unter dem Kürzel AIN (steht für Athleten individuell neutral) starten musste. In der Gruppe gab es 3 klare Siege. In der ersten Hauptrunde (unter den letzten 32), gab es einen 3:1 Sieg gegen ein Doppel aus Deutschland. Ausgeschieden ist Rolf und Sergey dann unter den letzten 16 gegen Safai (Schweden) und Naglis (Lettland).
Unser Vorstand Peter Marquart (Ü60) hatte in seiner Gruppe gegen einen Bulgaren, Spanier und gegen einen Serben zu spielen. Immer eine schöne Erfahrung, gegen Leute aus anderen Ländern zu spielen, allerdings waren die Gegner etwas zu stark und so gab es 3 Niederlagen. Bei normalen Turnieren wäre man damit ausgeschieden, aber bei EM und WM kann man noch in der Consolation (Trostrunde) weiterspielen. Hier spielte Peter gegen einen Finnen, der zu stark war.
Im Doppel, mit dem deutschen Burkhard Flegel, gab es 3 Niederlagen in der Gruppe, in der folgenden Consolation gab es gegen zwei Polen eine 1:3 Niederlage und damit war für Peter das Turnier beendet.
Obwohl es diesmal zu keinem Sieg reichte, sagte mir Peter, dass es auch für ihn eine sehr schöne Veranstaltung war. Viele schöne Erfahrungen gemacht und nette Tischtennisspieler kennengelernt – Peter wird wieder mitkommen zu den nächsten Meisterschaften.
Horst Zajonc (Ü60) hatte in seiner Gruppe einen Spanier, einen Dänen und Peter Vaverka aus der Slowakei, der früher einige Jahre in Südbaden gespielt (TTV Auggen) hatte und auch schon in unserer Rappensteinhalle zu Gast war.
Horst erzielte 2:1 Siege und stand somit im Hauptfeld. Dort spielte er gegen einen Serben, gegen den es eine knappe 1:3 Niederlage gab.
Im Doppel, mit seinem Suggentaler Mannschaftskameraden Michael Grundig, spielte Horst in der Ü55 Klasse. Hier gab es in der Gruppe 2:1 Siege und auch hier stand er damit im Hauptfeld.
Nach einem Freilos in der ersten Runde kam das Aus unter den letzten 64 gegen zwei Franzosen.
Zu guter Letzt noch mein eigenes Abschneiden. Ich (Bernhard Bürgin Ü65), hatte eine gute Auslosung, da ich nach dem Gewinn der Bronzemedaille bei der letzten EM 2023 in Sandefjord an 8 gesetzt war. Daher war die Gruppenphase mit 3 klaren 3:0 Siegen recht einfach zu lösen. Danach gab es ein Freilos, aber bereits unter den letzten 128 kam schon fast das Aus. Einen 07:10 und 10:11 Rückstand im 5. Satz gegen den Kroaten Vladimir Žagar konnte ich noch mit viel Glück in einen 13:11 Sieg umwandeln. Unter den letzten 64 gab es dann einen deutlichen 3:0 Sieg gegen den Schotten Peter Aird, aber das Aus kam in diesem Jahr bereits unter den letzten 32 gegen einen deutschen Landsmann. Gegen Ralph Krämer verlor ich mit 1:3 Sätzen, wobei ich im 4. Satz einen Satzball hatte, um in den fünften Satz zu kommen.
Im Doppel spielte ich mit Oldrich Vrtal aus Tschechien. Nach 3 deutlichen Siegen in der Gruppe gab es im Hauptfeld noch 2 weitere 3:0 Siege, um dann unter den letzten 16 gegen 2 Russen mit 1:3 auszuscheiden. Dabei brachten wir das Kunststück fertig, im ersten Satz eine 10:4 Führung noch in eine 12:14 Niederlage umzuwandeln. Unglaublich.
Insgesamt war es eine sehr schöne Veranstaltung und es hat wieder großen Spaß gemacht, mit dabei zu sein. Ich kann allen Vereinsmitgliedern nur empfehlen, selbst einmal mit an eine Welt- oder Europameisterschaft zu gehen. Ich bin mir sicher, dass es Euch gefallen würde.
Die nächste Weltmeisterschaft findet 2026 in Gangneung/Südkorea und die nächste Europameisterschaft findet in 2027 in Riga/Lettland statt.
Bericht vom 14.07.2025 von Bernhard Bürgin